Wir finden keine zutreffenden Worte für das Grauenhafte, das in Hanau geschehen ist. Wir spüren Entsetzen, Wut, Trauer und Ohnmacht. Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen der Ermordeten. Wir wünschen ihnen auf dem langen Weg der Trauer starke Seelenkraft und sensible Unterstützung.

Ganz wichtig wird es sein, nicht nur diese schreckliche Einzeltat wie die von Halle und die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke zu sehen, sondern den großen Sumpf von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Islamphobie, der sich im Alltag in vielen kleinen Bemerkungen zeigt. Das ist der Nährboden für die fürchterlichen mörderischen Einzeltaten.

Respekt und Toleranz und nicht Hass, Ausgrenzung und Verachtung müssen Köpfe und Herzen der Menschen bestimmen.

Das zu erreichen, ist Aufgabe von allen gesellschaftlichen Institutionen und Organisationen. Begegnung und gegenseitiges Kennenlernen können zu Verständigung und Wertschätzung führen.

Seit vielen Jahren haben wir ein gutes Verhältnis zu Mitbürgerinnen und Mitbürgern anderer Religionen und Nationalitäten. Das zeigte sich noch letzten Sonntag (16.02.2020) bei den Gebeten der Religionen in der Synagoge. Das wird so bleiben.

Wir lassen uns nicht zu Feinden machen. Wir sind Schwestern und Brüder und bemühen uns gemeinsam um ein friedliches Zusammenleben in unserer Stadt.

Für die Christlich-Islamische Arbeitsgemeinschaft
Pfarrer Dr. Jürgen Schwark
Pfarrer emer.Bernhard Lübbering