Gesprächsabend „Islam“ im Pastor Tombrink Haus

Am Mittwochabend fand ein Gesprächsabend zum Thema Islam im Pastor-Tombrink-Haus (St. Pius Gemeinde) in Hochlarmark statt, zu dem der Ökumenische Familienkreis eingeladen hatte:

 

 

Imam Erdinc ERGÜN, und Sami BASKURT (mit Präsent) vom Verband Islamischer Kulturzentren sorgten zusammen mit Pfarrer Dr. Jürgen Schwark für einen ausgesprochen informativen Abend rund um Fragen zum Islam und dem Leben und zusammenleben von und mit Muslimen in Recklinghausen.

 

Als Gesprächspartner standen Imam Erdinc ERGÜN und Sami BASKURT von der Moscheegemeinde an der Dortmunder Straße Rede und Antwort. Sie waren zusammen mit Pfarrer Dr. Jürgen Schwark von der Christlich-Islamischen Arbeitsgemeinschaft zu den Mitgliedern des Ökumenischen Familienkreises gekommen.

Dort gab es viele Fragen: Was sind die wichtigsten Glaubensgrundlagen der Muslime? Was bedeuten der Ramadan und die täglichen Gebetszeiten? Was sind die wichtigsten Feste? Die Gäste gaben umfangreiche Antworten und wiesen vor allem auf viele Gemeinsamkeiten der abrahamitischen  Religionen hin. So erfahren Jesus und seine Mutter Maria große Verehrung im Koran.

Rege Diskussionen gab es zu den Terroranschlägen des IS und dessen Bezugnahme auf den „wahren Islam“. Einig waren sich alle Gesprächspartner, dass hier die Religion missbraucht wird. Hinter dem vorgegebenen Glaubenskrieg verbergen sich knallharte politische und wirtschaftliche Interessen, die mit Mord und Terror durchgesetzt werden. Dabei ist wichtig zu wissen, dass der IS besonders in den Gebieten aktiv ist (oder war), in denen es Öl- und Gasquellen gibt. Hier findet der IS auch immer wieder Abnehmer in den angrenzenden Ländern, die damit die Waffenkäufe des IS ermöglichen.

Mitglieder des Familienkreises haben sich in den letzten Jahren für die Flüchtlinge engagiert, die in den Landesaufnahmen an der Karlstraße und der Cranger Straße untergebracht waren. Einige Aktivitäten gibt es bis heute. Bis heute gibt es über die Flüchtlingspolitik kontroverse Diskussionen, auch über fremde Kulturen und ungewohnte Glaubenspraxis.

Die Gäste wurden gefragt, wie sie damit leben, dass islamistischer Terror, Flüchtlingsproblematik und das Zusammenleben mit muslimischen Menschen oft „in einen Topf geworfen“ werden. Für beide ist es schmerzhaft, wenn sie als in Herne und Gelsenkirchen geborene Bürger Recklinghausens, plötzlich auf der Straße Distanz und Ablehnung spüren. Ganz anders aber das Bemühen von Politik und Kirchen in der Stadt, die sich sehr um gutes Einvernehmen bemühen. Gegenseitige Besuche, Grußworte in Gottesdiensten und bei festlichen Anlässen, gemeinsame Veranstaltungen und interreligiöse Gebete tragen dann auch zu einem besseren Verständnis bei eher skeptischen Menschen bei.

Der Ökumenische Familienkreis hat sich über die Einladung in das neue Zentrum an der Dortmunder Straße gefreut und wird zum Gegenbesuch kommen.